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Turin
Das Bild der vom Po geteilten Stadt bestimmen breite, schnurgerade Avenuen, dazu kilometerlange Arkaden, unter denen elegante Geschäfte und Cafés einladen.
Von eher französischem Flair, war Turin über Jahrhunderte königliche Residenzstadt der frankoitalienischen Savoyer. Mit der Entwicklung der Autowerke Fiat (seit 1899) zum größten Industriebetrieb Italiens wuchs Turin durch den Zuzug süditalienischer Arbeiter seit 1960 auf 1 Mio. Einw. an.
Nun macht das postindustrielle Turin mit Sport- und Kulturevents von sich reden, Szenetreffs haben sich in den murazzi angesiedelt, ehemaligen Lagerräumen in den Ufermauern am Po. Viele Restaurants und wine bars finden sich im Quadrilatero Romano, dem Herzstück der Innenstadt südlich der Porta Palatina; ein Sommertreffpunkt ist die Piazza Vittorio Veneto. Und an den dunklen Winterabenden von November bis Januar erhellen fantastische Lichtinstallationen internationaler Künstler, die Luci d'Artisti, die Fassaden und Straßen Turins.
Piemont
Ein rollendes Auf und Ab von Hügelketten, grün schattiert mit Eichenwäldchen, Weinbergen und Haselnusshainen. Auf den Hügelspitzen sitzen Dörfer wie Zipfelmützen, dicht herumgebaut um Burgen oder barocke Pfarrkirchen, deren rötliche, unverputzte Backsteinfassaden Wärme und Behaglichkeit ausstrahlen. Still ist es in den kurvigen Straßen zwischen den Dörfern; lautlos arbeiten sich Rennradler in voller Montur auf den Serpentinensträßchen zwischen den Hügeln ab und hin und wieder knattert zweitaktig eine ape vorbei, die Lieferwagenversion der Vespa, die so beliebt ist bei Handwerkern und Landarbeitern: Das Monferrato, die Hügelwelt zwischen dem Po und dem Appenin, ist eine der schönsten Kulturlandschaften Italiens - und doch nur eine von den vielen Seiten des Piemonts.
Hochalpine Bergketten, die das Land majestätisch umstehen und bis zu 4000 m hoch aufragen, gehören ebenso dazu wie der an der Grenze zur Schweiz gelegene Lago Maggiore, der mit seinen Palmen und Zitronenbäumen schon herrlich mediterran anmutet. Das Herz des Piemonts aber schlägt in Turin, der barocken Millionenstadt, die sich gerade erfolgreich von der arbeitsamen Fiat-Motown zur modernen Kunst- und Genussmetropole häutet.
Dennoch gehört das Piemont noch zu den weniger überlaufenen Reisezielen Italiens. Goethe war vermutlich nicht der erste Italienreisende, der das Piemont links liegen ließ; in jedem Fall war er nicht der letzte. Bis vor wenigen Jahren schäumte der Strom der Touristen an dieser großen italienischen Region mit geradezu beleidigender Unbeirrbarkeit vorbei. Einer der Gründe dafür war sicher, dass das Piemont abseits der großen Einfallstraßen nach Italien liegt. "En passant", auf dem Weg an den Adriastrand oder nach Florenz, kommt man hier nicht vorbei. Man muss sich schon eigens hinbemühen in diesen nordwestlichen Winkel Italiens. Doch es lohnt sich.
Monferrato und Langhe
Das Monferrato ist das Herz des Piemont: eine ausgedehnte Hügellandschaft, im Norden vom Po begrenzt, die sich über die Langhe weit nach Süden bis zum Apennin erstreckt.
Das Auge sieht sich nicht so schnell satt an seiner Schönheit - zu stimmungsvoll präsentieren sich die endlosen Hügelketten, die aussichtsreich gelegenen, mittelalterlichen Dörfer, Burgen und Barockkirchen, die unzähligen Weinstöcke, die die Hänge hinaufwachsen. Aber auch die Städte - Alba und Asti, Casale und Acqui Terme - bieten reichlich Kunstgenuss und Atmosphäre.